Mit dem Leihwagen Andalusien von der Landseite entdecken

Nach der Verabschiedung von Anja und Volker machen wir uns auf den Weg nach Ronda.

Ronda

Ronda ist eine kleine, reizende Stadt und liegt an einer Steinschlucht am Rio Guadalevín.

Die Stadt ist durch die Schlucht El Tajo geteilt und mit der Brücke Puente Novo verbunden.

Es ist fast zu schade, hier nur einen Tag zu verbringen.

Natürlich kehren wir auch hier in einer kleinen Tapas-Bar ein.

Wir haben einen Tipp bekommen, Ronda nicht zu verlassen, ohne die Wurst Morcilla probiert zu haben.

Eine authentische Bar soll "El Lechuguita" sein. Also begeben wir uns auf die Suche.

Dort angekommen, steht ein Gast vor der geöffneten Tür.

Wir gehen hinein, schauen uns kurz um und werden unwirsch aufgefordert, draußen vor der Tür zu warten.

Nun gut, wenn diese Bar empfohlen wird, dann sehen wir mal über diesen Tonfall hinweg. Wir warten auf der Straße. Nach uns kommende Gäste gehen ebenfalls hinein und werden mit einem arroganten Blick und einem Fingerzeig auf die kleine Tafel am Eingang, die man wirklich übersehen kann, wieder hinausgeschickt.

Bei aller Liebe, das müssen wir uns nicht antun.

Genau in der kleinen Gasse gegenüber ist ebenfalls eine Tapas-Bar, "La Abaceria".

Hier werden wir freundlich angelächelt und  trauen uns zu fragen, ob ein Tisch für 2 Personen frei wäre.

Aber gerne doch, wir können uns einen aussuchen. Und so nehmen wir direkt am Tisch an der Straße mit Blick auf das gegenüberliegende "El Lechuguita" Platz.

Welch richtige Entscheidung, hier einzukehren.

Wir bestellen einige Tapas, Wein und Nachtisch und sind mehr als zufrieden.

Die Terrasse der anderen Bar liegt gleich nebenan und so können wir sehen, dass die Gäste mit einem Zettel, auf dem sie ihre gewünschten Tapas ankreuzen mögen, selbst zur Theke bringen und sich auch von dort ihre Getränke mitbringen müssen. Obwohl, und das ist für uns unverständlich, die Bedienung mit leeren Händen arrogant neben den Gästen bis zum Tresen mitläuft. Unbegreiflich, was für ein Kundenservice.

Also klare Empfehlung, unsere kleine Tapas-Bar mit jungen Betreibern, die hoffentlich noch öfter von der unangenehmen Art der Kellner der gegenüberliegenden Bar profitieren können, auch wenn die Morcilla heute aus war.

Wir machen noch einen  kleinen Verdauungsspaziergang durch die Stadt und erfrischen uns im Pool unserer Unterkunft, "Apartamentos Avanel".

Es geht vorbei an neu angelegten Olivenhainen und sogar an Baumwollfeldern. Das war uns bis heute nicht bekannt, dass selbst hier in Europa Baumwolle angebaut und geerntet wird.

Sanlúcar de Barrameda - Region Cádiz

In Sanlúcar de Barrameda, einem Tipp unseres Marineros José-Luis aus Roda, halten wir auf unserem Weg gen Sevilla noch einmal an.

Und natürlich konnte er uns auch einen Tipp geben, dass für unser leibliches Wohl gesorgt ist.

Nein, dies hier ist es nicht, obwohl es gemütlich aussieht und toll gelegen ist.

 

 

Im "Casa Bigote" kehren wir ein.

Wir haben gelesen, um an den Fässern draußen auf der Terrasse mit Blick auf das Meer sitzen zu können, müsse man schon zu 12.00 Uhr dort sein.

Das klappt bei uns heute nicht. Es ist jetzt 14.00 Uhr. Wir sind gespannt und fragen nach einem Platz für uns.

Lustiges Detail, wir werden gebeten, eine Nummer zu ziehen. Und siehe da, wir sind schon die Nächsten.

 

Wir nehmen an einem Fass in der 2. Reihe Platz und geben unsere Bestellung auf.

Hier im Restaurant gilt der Thunfisch in unterschiedlichsten Varianten als Spezialität.

Na dann.

Nutzen wir die Möglichkeit doch gleich mal als Inspiration für unsere nächsten Thunfischfänge und deren Zubereitung ;)

Den Ort schauen wir uns natürlich auch noch an und können bestätigen, er ist wirklich schön und auch  geschichtsträchtig.

Einen interessanten Artikel habe ich dazu im Internet gefunden, den ich einfach mal hier abbilde.

Wer ihn nicht lesen möchte, überspringt ihn einfach.

"...

Die Hafenstadt Sanlúcar de Barrameda in der Provinz Cádiz feiert im September 2022 den fünfhundertsten Jahrestag der ersten Weltumseglung. Diese Leistung wird im Allgemeinen dem Portugiesen Fernão de Magalhães zugeschrieben, besser bekannt unter seinem spanischen Namen Fernando Magellan. Er segelte am 20. September 1519 mit fünf hölzernen Schiffen von je 26 m Länge im Auftrag des spanischen Königs Carlos I von Sanlúcar de Barrameda los, um einen Weg um Amerika herum zu den spanischen Gewürzinseln in Indonesien zu suchen. Dass es dabei zur ersten kompletten Weltumsegelung kam, war eher Zufall; und der Ruhm gebührt nicht Magellan, sondern Juan Sebastián Elcano, einem damals 43-jährigen Basken und Kapitän der »Victoria«, welches als einziges von den fünf Schiffen am 8. September 1522 nach Sanlúcar de Barrameda zurückkehrte.

Magellan war allerdings der Planer der Seereise, auf der ein Weg um Kap Hoorn, die Südspitze Südamerikas, gesucht wurde. Diese Passage wurde später nach ihrem Entdecker Magellanstraße genannt.

Nach sieben Monaten erreichte die kleine Flotte die Gewässer vor Patagonien, als es zu einer Meuterei gegen Magellan kam, die von Kapitän Elcano angeführt wurde. Elcano wurde dafür in Ketten gelegt und musste fünf Monate Strafarbeit ableisten.

Das Schiff »Santiago« wurde vorausgeschickt um eine Passage in den Pazifischen Ozean zu erkunden und erlitt in einem Sturm Schiffbruch. Die Mannschaft der San Antonio meuterte und kehrte mit ihrem Schiff nach Spanien zurück.

 

Das unrühmliche Ende von Fernando Magellan

Nachdem die Einfahrt in den Pazifik gelungen war, starben viele Seeleute auf den drei verbliebenen Schiffen an Hunger und Skorbut. Schließlich landete Magellan auf der Insel Cebu, wo er versuchte er, die Eingeborenen zum Christentum zu bekehren. Er wurde jedoch am 27. April 1521 in einem Gefecht mit den Einheimischen getötet. Einige Tage später wurden die Kapitäne Barbosa und Serrano zu einem Stammesfest eingeladen und dort zusammen mit 27 spanischen Seeleuten ermordet. Die Spanier flohen mit zwei Schiffen von der Insel. Die »Concepción« mussten sie zurücklassen, da sie nicht genug Seeleute hatten um dieses Schiff zu bemannen.

Auf den Molukken wurden die beiden verbliebenen Schiffe mit Ingwer, Gewürznelken und Muskatnüssen voll beladen. Als sie jedoch auslaufen wollten, gab es an der »Trinidad« ein Leck und das Schiff musste zurückgelassen werden. So wurde Kapitän Elcano zum Leiter der Expedition und segelte mit 53 Seeleuten auf der »Victoria«, dem einzigen verbliebenen Schiff, um das Kap der Guten Hoffnung und entlang der westafrikanischen Küste nach Spanien. Von den 250 Seeleuten, mit denen die Expedition im September 1521 aufgebrochen war, schafften es nur 18 zurück nach Sanlúcar de Barrameda.

Der König belohnte Elcano reichlich mit Golddukaten und entsandte ihn nach drei Jahren erneut zu einer Expedition in den Pazifik. Auf dieser Reise starb Elcano allerdings im Jahr 1526 an Skorbut.

 

Zu Ehren von Kapitän Elcano und zur Fünfhundertjahrfeier fährt am 6. September 2022 vor der Küste von Sanlúcar de Barrameda eine große Flotte von Schiffen auf. Ebenfalls am 6. September mittags um 12 Uhr startet in Sanlúcar de Barrameda die 16. Etappe des Straßenrennens Vuelta de España.

Ein Nachbau der Victoria wird am 7. September unter Begleitung mehrerer Schiffe den Guadalquivir hinauf über Puebla del Rio und Coria del Rio nach Sevilla segeln. Dort finden vom 8. bis 11. September an der Muelle de las Delicias weitere Feierlichkeiten statt. Die »Victoria« wird neben dem Center für die erste Weltumseglung am Paseo Marques de Contadero festmachen und für Besucher zugänglich sein.

..."

(von der Internet-Seite: https://www.andalusien360.de/blog/500-jahrestag-der-ersten-weltumseglung-11898)

 

In Chipiona wollen wir unsere Füße noch einmal Atlantikwasser spüren lassen.

Sevilla

Mitten in Sevilla beziehen wir unweit vom Fluss Guadalquivir, an der "Puente de Isabell II" für die nächsten 2 Tage unser Appartement.

Diese Brücke verbindet die Altstadt mit dem Stadtteil Triana.

 

Es ist fußläufig alles sehr gut zu erreichen und so schauen  wir uns die Kathedrale an,  hier sollen die Gebeine von Kolumbus  liegen.

Über den Maria-Luisa-Park gelangen wir zum  Plaza de España, ein wunderschönes Bauwerk!

Dieser Platz ist mit 52 Bänken mit Mosaikfliesen  versehen, die alle spanischen Provinzen abbilden.

Hier können wir uns auch eine Flamenco-Aufführung ansehen.

Dann schlendern wir über die Murillo-Gärten zurück entlang des Guadalquivirs auf der gegenüberliegenden Seite, dem Stadtteil Triana.

Von hier aus sehen wir auch einen Teil der  Stierkampfarena, die wir morgens gesucht haben und den Wachturm "Torre del Oro"...

... und sehen am Fluss den Nachbau der "Victoria".

Am letzten Tag verproviantieren wir uns noch mit leckeren Dingen aus der schönen Markthalle von Triana.

Impressionen  aus Sevilla

Sevilla - die Hauptstadt Andalusiens

Man muss für diese große und architektonisch schöne Stadt einfach mehr als 2 Tage einplanen.

Für den nautischen Offizier ist es der erste Besuch in dieser Stadt, aber mit Sicherheit nicht der letzte.

 

Wir verlassen Sevilla und auf der Autobahn Richtung Cordoba werden wir von einem hohem, auf dem Feld in weiter Entfernung stehenden Turm geblendet.

Es ist ein Solarkraftwerk in der Nähe von Fuentes de Andalucia, bei dem bewegliche Spiegel um den Turm die einfallenden Sonnenstrahlen an die Spitze des Turmes reflektieren und über verschiedene Prozesse daraus Strom  erzeugen.

 

Cordoba

Dann erreichen wir Cordoba, die drittgrößte Stadt Andalusiens.

Direkt am Rio und unweit der Mezquita gelegen, einer Mischung aus Moschee und Kathedrale,  wohnen wir.

Spontan haben sich Dorle und Matze aus Braunschweig gemeldet. Wir treffen uns abends mit ihnen und besuchen gemeinsam die Kathedrale, ein historisch sehr interessantes Gebäude, dessen Bau im 8. Jahrhundert begann. Die Kathedrale wurde quasi in die ehemalige Moschee hineingebaut.

Wir haben gelesen: "...Im 16. Jahrhundert ordnete Karl V. an, das Innere der Mezquita im Stil der Gotik und Renaissance umzugestalten. Das Resultat kommentiert er mit: »Ich wusste nicht, um was es sich hier handelte. Denn wenn ich es gewusst hätte, hätte ich nicht erlaubt, dass man Hand an das alte Gebäude legt. Ihr habt getan, was möglich war, etwas erbaut, was es andernorts schon gibt, und dafür habt ihr etwas zerstört, was einmalig in der Welt war.«..."

 

Ein Spaziergang führt uns  durch die schöne Innenstadt,...

...bevor wir dann eine Kleinigkeit zu uns nehmen.

 

Ein schöner Tag neigt sich dem Ende und unsere Wege trennen sich wieder.

Wir schlendern bei fast vollem Mond zu unserem Appartement.

Tagsdarauf führt uns unser Weg in die Berge von Antequera.

Nach den vielen Tagen mit Stadtbesichtigungen ist nun Natur pur angesagt.

 

Antequera

Eine sehr schöne Gegend mit toller Landschaft. Der Skipper macht sich auch gleich auf zu einer kleinen Wanderung.

Der nautische Offizier hat sich scheinbar den Magen verdorben und legt sich mit Schüttelfrost und Kamillentee ins Bett.

 

Nach der Wanderung nimmt der Skipper noch eine kleine Abkühlung im Pool unserer Unterkunft "La Fuente del Sol".

Das kleine Nickerchen des nautischen Offiziers hat zwar gutgetan, dennoch wird am Abend Schonkost gereicht, während der Skipper eine Lammkeule verputzt.

 

Der nächste Tag sieht nach frühem Zu-Bett-Gehen und Auskurieren doch schon gleich viel besser aus.

Wir machen uns auf den Weg Richtung "El Torcal".

Unser Weg dahin scheint ja nicht so intensiv befahren zu werden, wenn sich schon Palmenableger 

mitten auf der Straße in Ruhe entwickeln können...

"El Torcal" ist ein Bergmassiv mit skurrilen Karstformationen. Dies möchten wir uns ansehen und bewandern.  Aber es ist Sonntag und trotz der späten Jahreszeit total überlaufen. Also bleibt nur ein sehnsüchtiger Blick auf das Bergmassiv und wir machen uns auf unseren Rückweg nach Motril.

 

Salobreña

Einen Zwischenstopp legen wir noch in Salobreña ein, einer kleinen Stadt mit schmalen Gassen und erklimmen die  maurische Burg.

Morgen treten wir dann unsere Rückreise an.

Fazit Andalusien:

Auf alle Fälle eine Reise wert, aber man möge bitte mehr Zeit einplanen, als wir sie uns genommen haben.

Man fühlt sich hier einfach wohl. Die Landschaft ist weit, überall sieht man Olivenhaine und gepflegte und aufgeräumte Felder.

Die Menschen hier waren uns immer wohlgesonnen und überaus freundlich. Alle Buchungen der Appartements und  der Leihwagen verliefen problemlos und auch zeitliche Abstimmungen wurden eingehalten.

Die bereisten Städte sind mit ihrer maurischen Architektur sehr sehenswert und bieten  interessante Historie.

Das Preisniveau für Essen und Getränke ist ein Traum. Eine schöne Geste,  zu jedem Bier wird fast überall eine Tapa gereicht.

Wie gesagt, für uns war es ganz sicher nicht das letzte Mal in Andalusien.

oder

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Kommentare: 2
  • #1

    Immensen (Sonntag, 23 Oktober 2022 14:49)

    Hallo, Ihr Beiden!
    Unsere Erwartung, was die Berichte Ronda, Sevilla und Cordoba betrifft, wurde übererfüllt und hat begeistert, obwohl schon alles einmal gesehen! !
    Tolle Fotos, super Informationen.
    Mal wieder ein dickes DANKE!
    Liebe Grüße von Chris und Wil

  • #2

    Christiane Dolch (Dienstag, 01 November 2022 12:26)

    Unglaublich schöne Orte die ihr besucht habt und wie immer kulinarische Erlebnisse vom feinsten was braucht ein Mensch mehr. Weiterhin eine schöne Zeit und bleibt gesund. Christiane und Michael