Korsika

Wir planen ca. 20 Stunden Fahrt ein, so dass wir im Hellen bei Abfahrt die Küste Frankreichs und auch bei Ankunft die Küste Korsikas unter Kontrolle haben (Stellnetze etc… ). Endlich begleitet uns zeitweise ein Delphin.

 8 Stunden motoren wir, da sich der vorhergesagte Wind noch nicht blicken lässt. Erst ab 22 Uhr setzen wir Segel und können den Motor ausmachen.

 

Etwas schwer zu erkennen,

der große Wagen.

  Der Skipper nutzt eine Stunde während es mal mit 4-5 Knoten voran geht für ein kleines Nickerchen, der nautische Offizier ist bei solch einer Überfahrt immer viel zu aufgeregt und ruht nur ein wenig.

 Irgendwie haben wir es noch nicht so raus mit unserem Wachsystem.

 Es wird eine schnelle, bei Halbwind bis zu 18 Knoten auch sprotzige, aber gute Überfahrt nach Korsika. Früher als erwartet, nämlich vor Sonnenaufgang müssten Korsikas Berge ins Bild kommen. 

Und dann geht sie auf, die Sonne vor Korsika.

 

Zeit, die passende Gastlandflagge um die korsische Flagge zu ergänzen.

  Wir ankern in einer traumhaften, türkisfarbenen Bucht auf hellem Sand mit kristallklarem Wasser, am Plage de Saleccia.

 

 

Unser SUP ist startklar, das übernimmt der nautische Offizier, der Skipper schnappt sich Flossen und Schnorchel und los geht es an den Strand.

 

Traumhaft, aber man sieht bereits wie sich der Strand füllt. Ausflugsboote bringen immer mehr Leute an den Strand.

 Also kehrt Marsch und zurück an Bord.

 Hier werden wir auch nicht alt nach dieser Nacht fast ohne Schlaf.

 Leider steht ein solcher Schwell in die Bucht, dass auch diese Nacht unsere La Primera rollt und so an Schlaf kaum zu denken ist.

 Das schlägt tags darauf merklich auf die Stimmung an Bord. Auch, dass für die nächste Zeit starker Wind vorhergesagt wird.

 Man weiß kaum, auf welche Seite der Insel man sich verkriechen und in Schutz bringen soll.

 Das zerrt unheimlich an den Nerven des nautischen Offiziers.

 Erst permanente Absagen der Häfen an der Côte d‘ Azur und nun dieses ständige Fliehen vor Wind.

Wir gehen erneut weiter westlich vor Anker in einer Bucht Baie de l‘ Acciolu. Wieder einmal herrlich türkises Wasser mit sandigem Untergrund, ein Traum zum Ankern!

 Diesmal arbeiten wir zur Sicherheit mit dem Heckanker.

 Eine gute Idee, auch wenn sich der Anker in der Nacht löst.

 Aber wir haben ein paar Stunden gut schlafen können.

 Morgens verlassen wir die Bucht in Richtung L‘ Île Rousse.

 Unser Anker fällt in der Anse de Peraiola, eine Bucht mit angrenzendem Strand und Düne, der Agriates Wüste, im Hintergrund die zerklüfteten Berge Korsikas!

 

Wir machen uns zum Sonnenuntergang mit unserem SUP auf den Weg Richtung Strand...

 

 …und wundern uns beim späteren kleinen Rundgang über die mit Flatterbändern abgegrenzten Strandabschnitte, evtl. Vorbereitungen für eine Teambuilding-Maßnahme?...

 Die Antwort dafür gibt es am nächsten Morgen.

 

  Gegen 9.00Uhr versammeln sich am Strand eine ganze Menge Leute.

 Also geht es nun doch los zur Teambuilding-Maßnahme?

 Wir überlegen, noch eine kleine Runde zu schwimmen, mit unserem SUP zu paddeln und unsere Bimini für den bevorstehenden Starkwind abzunehmen, doch dann kommt ein Schlauchboot näher und bittet uns, den Ankerplatz zu verlassen.

 Es wir ein Film am Strand gedreht, der in einer Wüste stattfinden soll..

 Auch nach humorvollen Diskussionen, unser Schiff sei doch auch nicht so unansehnlich, meint man, dass die Requisiten so gewählt wären, dass da kein Segelschiff aus der „Neuzeit“ reinpasst. Das ganze Thema ist eher arabisch angehaucht…

 Also lichten wir den Anker und begeben uns wieder in Richtung Saint Florent. Der starke Wind soll von SO auf SW drehen und so machen wir Halt am Plage de Saleccia, um unsere Bimini abzubauen.

 

 Dann geht es um die Ecke in die, vor beiden Winden besser geschützte, Bucht am Strand Plage de Loto. Von hier aus können wir gleich morgen früh Richtung Cap Corse starten mit leicht achterlichem Wind.

 

 

Über den Bergen Richtung Osten zucken die ersten Blitze und ein heftiges Gewitter setzt ein.

  Die Nacht endet durch ständiges Rollen unserer La Primera für den nautischen Offizier bereits kurz nach Mitternacht.

 Irgendwann gegen 5.00 Uhr steht er dann auf, macht sich und die Kaffeemaschine startklar. Dann lässt sich durch die Unruhe an Bord auch der Skipper blicken.

Wir warten den Sonnenaufgang ab und starten im Hellen unseren Weg um das Cap Corse, den "Zeigefinger Korsikas".

 Vorhergesagt sind Winde aus SW mit bis zu 40 Knoten und ca. 3m-Wellen im Abstand von 7s.

 Das erste Drittel bis zum Cap müsste einigermaßen ruhig verlaufen, ab dann wird es wahrscheinlich etwas wilder.

 

Umrundung Cap Corse

Wir legen die Rettungswesten an.

 Irgendwann werden die Wellen immer höher und dem nautischen Offizier geht es gar nicht gut dabei, denn Angst macht sich breit. Er kauert am Cockpittisch und hofft, dass dieser ganze Spuk hoffentlich bald ein Ende hat.

Nicht die Höhe der Wellen, eher die Kombination aus den Windböen, der Wellenhöhe und nicht ausreichendem Schlaf machen Angst.

 Dann meint der Skipper: Nur noch eine knappe Stunde bis zum Cap.

 Wir fahren nur mit einem Drittel der Hauptsegelfläche. Der Baum ist leicht geöffnet, das Vorsegel haben wir wieder eingeholt.

 Dann geht es um das Cap.

 Der Wind kommt nun von Achtern und lässt unsere La Primera durch die Wellen regelrecht surfen.

Aber es ist ein echter Kampf, den unser Autopilot allerdings sehr souverän meistert.

 Der Skipper steht seit Stunden als Backup hinter dem Steuer, um eingreifen zu können, wenn es nötig ist.

 Der nautische Offizier mag gar nicht über die Bordwand hinausschauen. Der Blick geht manchmal zum Skipper, im Hintergrund rollen Wellen an, die sich teilweise wie eine Wand aufragen.

Bitte lass es endlich vorbei sein!

 Dann werden wir von einer unvorhersehbar hohen Welle von hinten erfasst und aus dem Kurs gebracht..

 Diese ungeheure Kraft sprengt am Baum und unserem Targabügel mehrere Umlenkrollen und die Reste davon zerschneiden die Großschot

 Dies lässt dann unseren  Baum mit voller Wucht und ungebremst erst zur einen und dann zur anderen Seite umschlagen, so dass dieser jeweils an die Wanten knallt.

 Der Wind treibt uns immer weiter, aber wir müssen versuchen, das verbleibende Segel zu bergen, um manövrierfähig zu sein.

 Das geht bei dieser Stellung des Baumes allerdings nicht, zu viel Wind steht auf dem Segel. Aber bei diesen hohen Wellen in den Wind zu drehen ist keine Option. Sie würden uns voll von der Seite treffen.

 Also begibt sich der Skipper angeleint und gedukter Haltung auf das Vorschiff, um die  gekappte Leine mit dem Bootshaken zu greifen.

 Nach mehreren Versuchen klappt es dann.

 Vorerst legen wir die Leine auf die hintere Backbord-Klampe und können so das Segel bergen.

 Wir versuchen, mit der restlichen Leine den Baum irgendwie mittig zu positionieren. Dummerweise versucht der Skipper dies mit den bloßen Händen, ohne Handschuhe.

 Eine Böe reißt ihm die Leine aus den Händen und ein greller Schrei lässt den nautischen Offizier aufschrecken.

 Der Skipper hat sich durch die ausrauschende Leine die Handinnenfläche verbrannt.

 Aber Adrenalin treibt an zum Weitermachen.

 Dazu ziehen wir die Leine durch die verbliebene Rolle am Targabügel und lenken sie auf die Rolle einer unserer Vorschoten um.

 Zug um Zug bringen wir den Baum in Position und befestigen ihn nun so, dass kein weiteres Umschlagen mehr möglich ist.

 Unter Motor geht es um die Insel Isola di Giraglia, nördlich von Barcaggio. Dann werden die Wellen etwas ruhiger.

 Zeit, sich um die Verletzungen zu kümmern.

 

Und Hut ab/ Chapeau! für diejenigen, die sich das bis hierher durchgelesen haben .

 Wir telefonieren mit dem Hafen Port Toga in Bastia und können dort einlaufen und festmachen.

 Endlich mal eine gute Nachricht.

 Der freundliche Hafenmeister hilft uns beim Anlegen und wir machen fest neben einem sympathischen, französischen Herrn, der mit seinen 77 Jahren und einer gepflegten 473-er Clipper Benetéau sonst über die Meere segelt, nun aber vorerst für ein Jahr hier einen Liegeplatz gemietet hat.

 

 Wir inspizieren nun erstmal unseren Schaden am Baum und stellen fest, dass es wohl etwas mehr als nur eine Beule ist.

 Der nautische Offizier meint, wir sollten dies vielleicht der Versicherung melden, ob diese eventuell solche Schäden abdeckt.

 Und ja, ein freundliches Telefonat gibt uns Hoffnung.

 Wir mailen Fakten und Bilder und erhalten vorab die Information, nun erstmal nur mit Vorsegel und unter Motor weiter zu fahren. Der Rest wird dann direkt vor Ort in Roda durch einen Sachverständigen begutachtet und geprüft.

 

 Am nächsten Tag erkunden wir mit unseren Rollern das angrenzende Stadtviertel und den Stadthafen Vieux Port.

 Unser Eindruck:

man gut, dass wir im Port Toga liegen. Im Stadthafen hätten wir uns nicht so aufgehoben gefühlt.

 Eine schweizer Crew berichtet, daß ihr in der Nacht sogar ein Ring aus der Kaimauer gerissen wurde...

 Es geht wieder zurück an Bord. Hier gibt es ein kleines Abendessen unter Deck, da es draußen doch etwas frisch ist und nebenbei planen wir für den nächsten Tag eine Wanderung in die Berge in Bastia´s Hinterland.

 Während des Suchens im Internet nach einer schönen Wanderroute sieht der nautische Offizier im Halbdunkeln einen Schatten am linken Fuß und springt sofort auf.

 Es hat sich bewegt. Wieder eine Ratte?

 Wir verschließen sofort alle Türen zu den Kojen und begeben uns auf die Suche. Leider ohne Erfolg.

 Der nautische Offizier zweifelt schon an seiner Wahrnehmung. Kann man sich so getäuscht haben?

 Wir gehen ins Bett.

 Am nächsten Morgen stellt der nautische Offizier auf den ersten Blick keine bösartigen Veränderungen im Schiff fest.

 Aber dann, ein Blick Richtung Sofapolster im Salon…

 

Och nööö. Zwei der Polster weisen zerrupfte Ecken auf, Polster und Stoff sind zerstört.

 Ein Blick in unsere unbewohnte Koje zeigt weitere Anzeichen.

 Wir stellen unsere Fallen auf, die wir bereits in 2019 eingesetzt haben und besorgen zusätzlichen Nachschub.

 Gut ausgerüstet mit konventionellen und Klebefallen, bestückt mit dem guten Bergkäse lassen wir ihr Zeit, hineinzutappen.

 Dann klickt es und wir freuen uns.

 Der Skipper schaut nach und sieht: leere Falle und die Ratte springt umher und verschwindet dann in einem Unterschlupf. Also weiter abwarten.

 Irgendwann werden wir müde und gehen ins Bett.

 Dann, es ist ca. 23.30 Uhr klackt es wieder und klappert…

 Wir finden die Ratte endlich, geschnappt in einer traditionellen Falle, wieder am gleichen kuscheligen Ort wie die von 2019 in der Nähe unseres Warmwasserspeichers.

Und sie ist nicht klein…

  

 Dann ist wieder ein Tag aufräumen, säubern, Bodenbretter entfernen und desinfizieren angesagt.

 Der Tag danach zeigt, es scheint wirklich nur der eine Nager gewesen zu sein. Welch Glück!

 

 Wir erkunden nun endlich bei einer kleinen Wanderung das Hinterland von Bastia.

Dann ist Auf- und Umräumen angesagt.

Morgen kommt ein befreundetes Pärchen zu uns an Bord, Anja und Volker aus Dithmarschen.

Unsere 3. Kabine dient sonst immer als Ablageraum und wird nun wieder zur Schlafkoje umfunktioniert.

Nachmittags rollern wir dann noch abschließend in die Altstadt und lassen unseren Bastia-Aufenthalt bei einem verspäteten Mittagessen gemütlich und entspannt ausklingen.

 Frühmorgens trifft die Fähre mit unseren beiden Crewzugängen in Bastia ein.

 Nachdem wir gemeinsam frühstücken und uns noch schnell für die kommenden Tage mit Proviant versorgen, machen wir uns dann auch schon bald auf den Weg gen Süden.

 

 Es gibt an der Ostküste Korsikas leider nicht allzu viele Häfen und die Ankermöglichkeiten bei NO-Wind scheinen ziemlich wackelig für die Nacht.

 Aber wir müssen in 2 Tagesschlägen um die Ecke von Bonifacio sein, da dann wieder starker Wind aus Ost aufkommt.

 Vor uns liegen aber noch 85 Seemeilen bis zur Südspitze.

 Die Fahrt wird schaukelig und für Anja, die bisher noch nirgends mitgesegelt ist, wird es eine Herausforderung.

 Unser Anker fällt nach 30 Seemeilen vor dem Strand bei Alistro bei einlaufenden 1-Meter-NO-Wellen im Abstand von 3 Sekunden.

 Da rollt und stampft unsere La Primera. Kein schöner Einstieg in unseren gemeinsamen Törn.

 Das Schlafen klappt bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger und so machen wir uns recht früh weiter auf den Weg.

 Die Jungs werfen spaßenshalber die Angeln aus und wir beobachten und suchen alle das glatte Wasser nach Delphinen ab. Die müssten bei dieser ruhigen See doch gut zu sehen sein.

 Dann ist vor uns etwas Unruhe an der Wasseroberfläche zu sehen, auch Vögel sammeln sich dort. Und dann sieht man auch schon kleine Fische springen. Sie scheinen vor etwas zu fliehen.

 Also steuern wir darauf zu und kurze Zeit später zappelt auch schon die Angel.

 

Die Jungs ziehen einen Thunfisch raus...

...und Volker, unser 1. Offizier  macht sich gleich ans Ausnehmen und Filetieren.

 Mmmh, das gibt ein leckeres Abendessen vom Grill.

 

 Weiter geht es bis zum Golfe de Rondinaro, eine Bucht mit traumhaft, klarem Wasser und fast nur Sandboden. Hier versuchen wir nochmal unser Glück mit dem Heckanker, da wenig Wind ist und wir dadurch quer zum einlaufenden Schwell liegen.

 Das SUP wird startklar gemacht und Volker ist kaum zu bremsen, schon paddelt er drauflos.

 

 Nachts brist der Wind etwas auf und steht nun seitlich auf unseren Hauptanker.

 Der Skipper befürchtet, dass er sich dadurch losreißen könnte und weckt den Nautischen Offizier.

 Gemeinsam ziehen sie den Heckanker hoch, so dass La Primera sich in den Wind hängen kann.

 Noch ein wenig Ruhen bis zum Sonnenaufgang, dann geht es auf den Weg um das Capo Pertusato .

 

 Auf der Westseite wird allerdings noch eine hohe Restdünung vom Wind der vergangenen Tage vorhergesagt.

 Gegen 10.00 Uhr umrunden wir das Cap bei Bonifacio und machen noch einen kleinen Schlenker in den unter Kalksandsteinklippen liegenden Hafen von Bonifacio.

 Gewaltig und sehr beeindruckend!

 

 Die vorhergesagte Dünung bleibt aus und so segeln wir bei leichtem Wind in die Roccapina-Bucht. Ihren Namen hat sie dem liegenden Löwen aus Granitfelsen zu verdanken, der über der Bucht wacht.Der Sage nach ist der Löwe ein versteinerter adliger Herr, der unsterblich in ein Mädchen verliebt war, welches zu Tode kam...

 

Wir haben diese Bucht früh genug erreicht, um noch einen schönen Nachmittag mit Baden und Paddeln zu verbringen.

 Etwas knifflig ist es zum Ankerplatz zu gelangen, da es hier einige Untiefen von gerade mal 90 Zentimetern gibt und die besten Plätze schon belegt sind.

 Aber dann finden wir Halt auf einem schönen Fleckchen Sand.

 Gerade fällt der Anker, da beginnt es zu tröpfeln und über den Bergen zu grummeln. Ein Gewitter zieht auf und hält sich fast bis zum Sonnenuntergang.

 

Ein kleines Motorboot steuert tagsdarauf morgens durch die Bucht, übersieht die Untiefe und setzt mit seinem Motor auf. Er kann sich dann aber von selbst befreien und rauscht von dannen.

 Auch wir machen uns nach einer ruhigen Nacht auf den Weg und navigieren vorsichtig aus dieser tückischen Bucht.

 Unser nächstes Ziel ist die Bucht Belvédère-Campomoro.

 Hier ankern wir östlich vor dem Strand auf 5m Sand. Der Skipper prüft den Halt des Ankers und dann schwimmen wir alle an den Strand. Hier nehmen wir in einer der Strandbars gemeinsam unser Ankerbier zu uns.

 

 Am nächsten Tag ist eine kleine Wanderung zu einem der korsischen Wachtürme geplant.

 Mit dem Beiboot geht es an den Anlegesteg der Fischer.

 Allzu groß fällt die Wanderung dann doch nicht aus. Ein knapper Kilometer ist es bis zum Genueser-Turm über gut ausgebaute Wanderpfade, die vermutlich aus der Zeit der Erbauung des Turmes stammen.

 Man hat einen traumhaften Blick auf die umliegende Landschaft und das Meer.

 

 Zum Mittag kehren wir in das `Restaurant des Amis` ein mit Blick auf die karibisch anmutende Bucht, in der in den Sommermonaten häufig Delphine auftauchen sollen.

 Und da, auch heute verirrt sich einer. Der Skipper kann zumindest kurzzeitig einen beobachten.

 

 Nach dem Malheur mit der Beschädigung unseres Baumes suchen wir nach einem passenden Wetterfenster für die Überfahrt ans spanische Festland.

 Die Versicherung lässt uns nur unter Motor und Nutzung des Vorsegels bei ruhigen Wind- und Wetterverhältnissen weiterfahren.

 Die Vorhersagen für die nächsten Tage scheinen dafür wie gemacht zu sein.

 Nach 2 Tagen geht es daher zu unserem Abschlusshafen für diesen Törn nach Ajaccio.

 Auch hier warten wir noch auf eine Bestätigung.

 Vorab legen wir noch ein Bade- und Paddelstopp in der Bucht `Anse de Cacalu`.

 Hier ankern wir auf 10 Metern Wassertiefe und man kann selbst bei der Tiefe den Anker klar und deutlich erkennen, wie er sich auf den Boden legt und langsam eingräbt.

 Als erstes bei unserer Ankunft im Hafen von Ajaccio tanken wir auf, um für unsere Überfahrt gut gerüstet zu sein und versuchen über Funk die Capitanerie zu erreichen.

 Auch über Funk geht niemand ran.

 Durch Zufall sehen wir ein Boot durch den Hafen fahren, darin sitzt der Hafenmeister.

 Wir haben Glück, obwohl er gar nicht im Dienst ist, zeigt er auf einen freien Liegeplatz und fährt wieder weg. Für uns wird dies ein kostenloser Aufenthalt im Hafen von Ajaccio.

 

Ein Gang in die Stadt und ein gemütliches Abendessen runden diese Tage mit Anja und Volker, die turbulent begannen aber schön endeten, ab.

 Wir verabschieden uns von den Beiden. Sie fahren mit einem Leihwagen gen Bastia zu ihrem Auto. Wir werden heute zur Überfahrt ans spanische Festland aufbrechen.

 Knapp 270 Seemeilen sind es, also ca. 54 Stunden, 2 Tage, 2 Nächte.

 Wir starten 10.30Uhr unter Motor.

 

Langsam lassen wir Korsika und den letzten der Genueser-Türme hinter uns und auch der Empfang unseres Mobilfunknetzes verabschiedet sich. Wir haben vorab die Wetterdaten und -entwicklungen fotografiert.

Es wird eine entspannte Fahrt bei ruhiger See in den Abend und die Nacht.

 

 Wir haben es ja noch nicht so richtig mit unseren Wachwechseln raus. Aber dies ist nun eine gute Gelegenheit.

 Es ergibt sich, dass der nautische Offizier die Wache bis kurz nach Mitternacht übernimmt, dann hält der Skipper Ausschau und der nautische Offizier kann sich für 3 Stunden ins Bett legen.

 Zusätzlich haben wir einen Wecker alle 20 Minuten gestellt, falls derjenige, der Wache hält mal einschlummern sollte.

 Danach erfolgt der Wechsel alle 2 Stunden. Das funktioniert ganz gut.

 

 Der kommende Tag verläuft bei glatter See unter Motor und größtenteils unter Zuhilfenahme unseres Vorsegels.

 

 

 Was wir heute naturmäßig geboten bekommen, ist einfach spektakulär/wunderbar!

 - die ersehnten Delphine ziehen ihre Bahnen in einiger Entfernung,

 - immer wieder schwimmt etwas an der Wasseroberfläche, es sieht aus wie ein Klumpen, bei näherem Hinsehen entpuppt es sich als Schildkröte

 - später sieht der nautische Offizier, wie sich ein Rochen aus dem Wasser erhebt, seine Flossen ausbreitet und wieder ins Wasser fallen lässt

 - am Horizont sehen wir mehrfach Fontänen aufsteigen, es ist der Blas der Wale, davon sehen wir zu unterschiedlichen Zeiten und Orten gleich 4 an der Zahl.

 UNBESCHREIBLICH!

 

 Und dann verabschiedet sich abermals die Sonne und der fast volle Mond geht ihr gegenüber auf und begleitet uns durch die Nacht.

 Das macht das Fahren und Sehen um so viel schöner.

 Für uns steht fest, wenn möglich unsere Nachtfahrten nur noch um den Vollmondzyklus herum zu legen.

 

 Auch diese Nacht funktionieren unsere Wachwechsel. Wer zuerst müde ist, geht ins Bett. Alles andere ergibt sich dann.

 

  Gegen 10.00 Uhr haben wir wieder Mobilfunkempfang und kurze Zeit später kommt das spanische Festland ins Bild.

 Wir steuern vorerst Sant Feliu de Guixols an, entscheiden uns dann aber um und laufen gegen 15.00 Uhr in den Hafen von Blanes ein.

 Über Navily haben wir morgens angefragt und sofort eine Bestätigung erhalten.

 Hier in Spanien funktioniert das super!!! 😉

 

Zur Feier des Tages stoßen wir mit einem Geschenk unseres Stegnachbarn Michel aus Bastia auf diese tolle Überfahrt an.

 Herzlich willkommen in Spanien und liebe Grüße an Michel in Bastia und danke für den Kommentar zur französischen Riviera!

 

Nach 2 Tagen treten wir unsere Heimfahrt über Barcelona und Sitges an, wo wir uns mit unseren Nachbarn Tanya, Michael und ihren Kindern treffen werden.

In Roda erfolgt dann die Vorbereitung zur "Einwinterung" mit den erforderlichen Arbeiten, Instandhaltungen und Reparaturen der La Primera.

 

Vielen Dank an all unsere Leser, auch für die hinterlassenen Kommentare.

Bis zum nächsten Mal, liebe Grüße von Thomas und Angelika

oder

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Kommentare: 6
  • #1

    Imnensen (Mittwoch, 20 Oktober 2021 20:47)

    Du meine Güte, was habt Ihr für ein Glück gehabt! Das ist ja eigentlich der Supergau und so eindrücklich beschrieben, liebe Geli!
    Da möchte man raten: Kommt zurück und vergesst den Segelsport. Aber dann sieht man wieder die tollen Nachtaufnahmen, die begleitenden Meeresbewohner und die in total glatter See sich spiegelnden Wolken und kann den Zauber erahnen!
    Wir hoffen, dass das die erste und auch letzte böse Erfahrung für Euch war und wünschen Euch eine gute Abwicklung und Reparatur des entstandenen Schadens.
    Der gesamte Korsika- Bericht ist insgesamt wieder spannend und die Fotos dazu mega!
    Liebe Grüße an Euch von Chris und Wil

  • #2

    Astrid Rosbach (Donnerstag, 21 Oktober 2021 08:22)

    Ein Ganz toller Reisebericht! Was für ein Glück ihr hattet! Herzliche Grüße von der JAMS

  • #3

    Ch. und M. Dolch (Montag, 01 November 2021 18:36)

    Was für tolle Bilder was für schöne Landschaften die ihr gesehen habt aber auch das „alte Lied wenn einer eine Reise tut dann kann er was erzählen „. Schön das ihr unangenehme und schwierige Situationen gemeistert habt. Lg Christiane und Michael

  • #4

    Annette Hermann (Mittwoch, 03 November 2021 16:31)

    Beim Lesen eures Reiseberichtes war es nicht schwer, dran zu bleiben . Das umschlagen des Großbaumes ist schon ein Knaller . Ihr habt viel Glück gehabt, es hätte auch schlimm enden können .
    Die Bilder und Erlebnisse entschädigen aber für die Verbrennungen der Hand und den Stress . Die Meeresbewohner in freier Natur zu erleben ist schon ein High Light und lässt viele belastende Momente in den Hintergrund treten.
    Wir wünschen euch noch immer eine handbreit Wasser unterm Kiel und liebe Grüße

    Annette & Hermann

  • #5

    Anja und Volker (Mittwoch, 03 November 2021 20:34)

    Liebe Angelika, lieber Thomas,
    nun sind wir schon fast zwei Wochen wieder zuhause, am arbeiten und denken immer noch an die schönen Tage bei Euch auf der La Primera zurück.
    Unvergessen bleibt dieser Törn mit Euch Rund Korsika. Uns wurde alles geboten, kabbelige See, frischer Fisch direkt aus dem Meer auf den Tisch, traumhafte Buchten, spektakuläre Küstenlandschaften und kulturelle Landgänge……. leider keine Flippies �
    Wir zehren immer noch von dieser besonderen Zeit an Bord und Eurer herzlichen Gastfreundschaft. Vielen Dank !
    Anja und Volker

  • #6

    michel (Donnerstag, 04 November 2021 17:01)

    Coucou, j' avais ma fille et deux de mes petits enfants pour les vacances de Toussaint, donc je n'ai pas eu le temps de vous dire que j'avais lu avec beaucoup d'attention vos dernières aventures entre Bastia, la fin du voyage corse, et votre traversée vers l'Espagne. J'ai également constaté que vous aviez goûté à mon Sancerre, et j'espère que vous avez aimé.
    Ici le mauvais temps s'est installé pour quelque temps...On attend le retour du soleil..
    Bon retour à la vie terrestre pour tous les deux, et je vous souhaite d'autres aventures prochaines sur la mer tout aussi passionnantes. Bien cordialement...