Côte d'Azur

 

Erst einmal vielen, vielen Dank an unsere treuen Leser!!!

Wir freuen uns immer wieder, dass sich dies auch in Form von Kommentaren auf dem Blog widerspiegelt. 

 

 

Die Nacht verbringen wir vor Anker in einer Bucht südlich von Toulon, dem `Plage du Jonquet`. Etwas unruhig wird die Nacht, aber das wissen wir, da es hier nicht ganz so optimal vor dem einlaufenden Schwell aus SO geschützt ist. Aber morgen wollen wir weiter in Richtung der schönen Inseln Îles de Hyères. Vor dem aufkommenden Wind aus Ost mit ca. 30 Knoten wollen wir auf den Porquerolles im Norden am Plage Notre Dame ankern, er soll einer der schönsten Strände Europas sein. Wir sind gespannt.Die Nacht verbringen wir vor Anker in einer Bucht südlich von Toulon, dem `Plage du Jonquet`. Etwas unruhig wird die Nacht, aber das wissen wir, da es hier nicht ganz so optimal vor dem einlaufenden Schwell aus SO geschützt ist. Aber morgen wollen wir weiter in Richtung der schönen Inseln Îles de Hyères. Vor dem aufkommenden Wind aus Ost mit ca. 30 Knoten wollen wir auf den Porquerolles im Norden am Plage Notre Dame ankern, er soll einer der schönsten Strände Europas sein. Wir sind gespannt.

Porquerolles

 Irgendwie hält sich über dem Berg dieser Bucht seit dem Abend eine Wolke, die sich nicht verziehen möchte und auch am nächsten Morgen noch da ist.

 Also lichten wir gleich nach dem Aufstehen den Anker und segeln schon mal in Richtung der Îles de Hyéres. Der Wind ist gut dafür.

 Naja zwei, dreimal müssen wir kreuzen, aber es läuft.

 Man sieht, dass hier selbst außerhalb der Saison noch viel Betrieb ist.

 Der Hafen von Porquerolles scheint voll zu sein und in den Ankerbuchten sieht man viele Motor- und Segelboote.

 Hoffentlich ist an „unserem“ Strand noch ein freies Plätzchen.

 Wir steuern drauf zu und sehen: ups, auch dort ist so einiges los.

 Auch hier schauen wir nach einem Platz für unseren Anker, der dann auf Sand fällt und nicht auf Seegras (Posidonia).

 Der erste Versuch missglückt, also nochmals weitersuchen.

 Dann liegt der Anker, aber der Skipper kommt nach seinem Tauchgang zurück und hätte ihn gerne „satter“ auf Sand liegen, um für den bevorstehenden Wind von 30 Knoten gut gewappnet zu sein und nicht wegzurutschen.

 Also wird entschieden: gute 10Meter nach vorne und weiter weg vom Seegras.

 Gesagt – getan.

 Nach dem dritten Ankerfall sind wir dann zufrieden. Auch wenn es etwas Zeit in Anspruch nimmt, wir fühlen uns gut dabei! Einmal zerstören wir keinen Lebensraum für Fische, Seepferdchen und Schnecken. Wie wir gelesen haben, speichert es zudem doppelt so viel CO² wie die gleiche Fläche an Regenwald.

 Und, wer schon einmal seinen Anker auf Gras gelegt hat, weiß, wie wenig Halt das bringt und wie schnell man wegrutscht.

 Nicht gerade förderlich zum Ankern bei Starkwind.

 Welch Glück sehen wir aber mehrere ankommende Schiffe, die vor Ankerfall per Sicht prüfen und danach einen Tauchgang zum Anker machen.

 Sehr vorbildlich!

 Einige der  ankernden Boote verlassen zum Abend hin die Bucht, andere gesellen sich dazu.

 Ist wohl was Wahres dran, wenn man liest, entweder gleich morgens hier zu erscheinen oder nach 18 Uhr.

 Einige,die spät ankommen, ergattern die besten Plätze.

 Abends liegen wir hier mit 21 Booten.

 

 Leider kommen auch einige Schlauberger erst im Dunkeln an.

 Denen ist es scheinbar egal, ob ihr Anker auf Seegras liegt oder nicht.

 Der Wind nimmt in den frühen Morgenstunden schnell an Fahrt auf und so kommen doch etliche ins Rutschen und damit anderen ankernden Booten gefährlich nahe.

 Besonders ein Trimaran aus Frankreich (Atika III) ist uns aufgefallen, er versucht es noch ein paarmal an seiner alten Ankerstelle, findet aber keinen Halt und so versucht er es im Dunkeln nochmals an anderen Stellen, immer wieder zwischen den ankernden Booten. Ohne Erfolg, er gerät abermals ins Rutschen und „pflügt“ damit rigoros die Seegraswiesen.

 Nach mehr als 5 Versuchen klappt es endlich, nur um dann eine knappe Stunde später die Bucht sowieso zu verlassen.

 Was er wohl für ein „Schlachtfeld“ am Boden angerichtet haben mag…

 

Von den Porquerolles sehen wir bei dem durchwachsenen, regnerischen und windigen Wetter leider nicht viel.

Daher können wir nichts zum schönen Strand sagen, nur so viel, dass er vor den Pinienwäldern bei sonnigem Wetter sicherlich traumhaft ist.

 

 

 

L'Escalet

 Wind und Welle lassen es zu, dass wir vor L‘Escalet ankern.

 Wir legen uns weiter hinter den kleinen Berg in Richtung des Ortes. Um uns herum ist nur türkisfarbenes Wasser zu sehen. Hier können wir unseren Anker getrost fallen lassen.

 Am nächsten Morgen machen wir beide wieder eine kleine Übungsrunde mit unserem SUP, schwimmen danach ein-, zwei Runden ums Schiff und duschen uns an Deck ab.

 Dann kommen auch schon die ersten Tagesgäste. Motorboote lassen ihre Anker in die Tiefe rauschen.

 Wir entscheiden uns, heute doch noch in dieser Bucht zu bleiben. Besser als hier können wir nebenan vor Pampelonne nicht liegen.

 Zum Nachmittag hin wird es schlagartig böiger. Der Wind ruckelt an der Kette.

 Die ersten Boote verlassen die Bucht.

 Einige scheinen es mit dem Ankern nicht so gelernt zu haben.

 Eine große Motoryacht, die ihren Anker neben uns geworfen hat, driftet immer weiter aufs Meer. Niemand von der Besatzung, bzw. den Passagieren bemerkt dies. Dann irgendwann nach mehreren 100m wird jemand darauf aufmerksam, dass sie schon am Ende der Bucht angelangt sind.

 Nun holen sie den Anker auf, der natürlich voller Seegras ist, nachdem sie mit hängendem Anker die Bucht „gepflügt“ haben und versuchen es erneut neben uns.

 Es dauert nicht lange und wir sehen das selbe Schauspiel. Sie lernen´s scheinbar nicht, dass man mehr Kette lässt als die einfache Wassertiefe.

 Dann endlich geben sie auf und verlassen die Bucht.

 Es scheint die Sonne aber es ist sehr windig.

 Die Sonne wollen wir nochmal an Deck mit einem Glas Rosé genießen. Dazu setzen wir uns aufs Vorschiff. Hier muss man nicht nur das Glas festhalten, sondern auch die Hand drüber legen. Der Wind hat so viel Kraft, dass er uns den Wein aus den Gläsern hebt.

 Nun verlassen auch die Härtesten der Tagesgäste die Bucht und es kehrt besuchertechnisch Ruhe ein.

 Ansonsten singt der Wind seine eigene Melodie bis spät in die Nacht und zerrt an Kette und Bimini (Sonnenverdeck über dem Cockpit). Ein kleinerer Segler und ein Catamaran steuern abends noch in die Bucht und legen sich in unsere Nähe. Auch sie prüfen ständig ihren Anker, ob er hält.

 

Nach einer unruhigen Nacht fahren wir früh am Morgen eine Bucht weiter.

 

Pampelonne

 Wir kommen um die Ecke und trauen unseren Augen kaum, nur eine Handvoll Boote liegen vor dem sonst so überfüllten Strand von Pampelonne.

 Vor die Tahiti-Bar legen wir uns und warten auf die Zusage irgendeines Hafens in der Bucht von St. Tropez.

 Es soll am nächsten Vormittag Wind mit Böen bis 40 Knoten auf uns zukommen.

 Der Mistral kündigt sich an.

 Nachdem wir eine Absage von der Marina Port Grimaud erhalten haben, fragen wir lieber gleich bei den anderen beiden Häfen an: Marines de Cogolin in Port Grimaud und direkt in Saint Tropez.

 Da uns noch eine Antwort fehlt, auch Cogolin hat abgesagt, ruft der Skipper lieber mal an. Aber auch hier, kein Platz für unser Schiff. Also Planänderung.

 Nur ein kurzer Besuch vom Strand de Pampelonne.

 Wir fahren gemeinsam auf dem SUP an den Strand und schlendern dort einmal hoch, einmal runter und dann geht es wieder an Bord, der Skipper auf dem SUP, der nautische Offizier schwimmt zurück. Etwas Bewegung tut gut.

 Wir fragen in Cannes nach einem freien Liegeplatz. Das sind von hier ca. 25 Seemeilen, also etwa 5 Stunden Fahrt.

 Nach einer Weile ploppt aber auch hier auf unserem Handy eine Absage auf.

 Hmm, komisch. Was ist denn bloß los? Es ist doch schon außerhalb der Saison und wirklich kurzfristig fragen wir ja nun auch nicht an.

 

 

 

Santa Lucia

 Nächster Versuch ist der Hafen in Santa Lucia bei Saint-Raphaël. Es ist gegen Mittag, wir starten die Anfrage, aber rechnen erst nach der Mittagspause mit einer Antwort.

 Kaum weggeschickt, kommt auch schon die Antwort.

ENDLICH EINE BESTÄTIGUNG! Juchhu.

 Bis dorthin sind es nur noch 10 Seemeilen, ca. 2 Stunden.

 Vor dem Hafen nehmen wir Kontakt per UKW auf und uns wird unser Liegeplatz 711 im Süd-Bassin genannt. Hier winkt uns bereits vom Steg ein Mariñero zu und gibt uns die Mooringleinen an. Zwischen zwei Motorbooten liegen wir nun gut eingekuschelt.

 Der Ausblick von unserem Cockpit könnte besser sein, gegen eine Wand, aber morgen bei starkem Westwind werden wir dies zu schätzen wissen.

Es gibt einAnlegeschluck in Form eines typischen Seglergetränks, dem Gin. Ein Geschenk unserer lieben Nachbarn aus Deutschland Tanya und Michael.

 Am nächsten Tag schnappen wir uns die E-Roller und besuchen die naheliegenden Städte Saint-Raphaël und Fréjus.

 

Als wir aus dem Restaurant kommen, in dem wir unser Mittagessen zu uns genommen haben, weht es schon  ein wenig. Diesmal ist Verlass auf die Vorhersagen.

 Wir machen auf unserer Rückfahrt noch einen kurzen Stopp, um Proviant einzukaufen und begeben uns dann auf unser Schiff.

 Gut vertäut liegen wir mit Ketten, Federn und Leinen über Kreuz. Auf den Booten nebenan lassen sich nun auch Eigner blicken, die nach dem Rechten schauen. Bei einigen unbemannten Booten zerfetzt es allmählich schon Teile der Persenning.

 Wir haben unsere Navigation an, um zu schauen, wie hoch die Böen sind, die uns hier von achtern treffen. Die Sonne strahlt und es stürmt. Eigenartige Konstellation.

 Unser Windanzeiger klettert auf über 40 Knoten und weiter auf 50. Nun sind es schon keine Böen mehr, sondern der Grundwind bleibt permanent bei über 40 Knoten.

 Dann ist hoffentlich mit 68 Knoten (knapp 130 km/h) der Höchststand erreicht. Es wird dunkel, aber es hört nicht auf zu blasen. Erst in den frühen Morgenstunden wird es ruhiger.

 Wir verlassen diesen wirklich gut geschützten Hafen, tanken noch einmal im Nord-Bassin voll und treten unsere Reise weiter gen Cannes an.

 Erneut haben wir eine Anfrage für die kommenden Tage geschickt, leider hat man uns wieder abgesagt.

 Nach einiger Recherche finden wir heraus, dass in Cannes gerade die Royalen Regatten stattfinden und daher sind so ziemlich alle Häfen in der Nähe ausgebucht.

 

 

Cannes

 Also ankern wir vor dem Strand von Cannes. Sicherlich können wir irgendwie mit dem Beiboot an Land kommen, uns die Stadt anschauen und mal einen Fuß auf den roten Teppich der Filmfestspiele wagen.

 Es liegen schon viele große Pötte vor Anker, aber dahinter in Richtung Strand ist ja noch ausreichend Platz.

 Unser Anker fällt mittig vor den Hotels Marriot und dem Carlton Intercontinental, außerhalb der Badezone, vor dem Beach Palais Stephanie. Auf den Seekarten ist zu sehen, dass Ankern in diesem Bereich vom 01.06. – 31.08. untersagt ist. Aber wir haben September, also alles rechtens. Unser Hintern grenzt gerade so an der Zone für Wasserski und dem Beach Palais Stephanie.

 

 Wir hoffen auf einen schönen Sonnenuntergang. Leider zucken bereits einige Blitze über den Bergen und uns erwischt noch ein kleines Gewitter.

 

Der Skipper schnappt sich am nächsten Morgen das SUP und erforscht, wo wir am besten mit dem Beiboot anlanden können.

 Er fragt einen Rettungsschwimmer, der zum Beach Palais Stephanie gehört, ob wir hier am Steg unser Beiboot festmachen können und von dort aus in die Stadt gehen oder ob wir das Beiboot direkt an den Strand ziehen sollen. Das geht leider nicht, sagt er. Frankreich, meint er, alles etwas kompliziert.

Selbst nur das Anlanden am (privaten) Steg, würde 50 Euro kosten. Aber zu zweit auf dem SUP bis hier her, das nimmt er auf seine Kappe und verstaut es bei sich auf dem Steg.

 So machen wir es dann auch. Wir kommen trockenen Fußes am Steg an und erkunden nun die Stadt. Flanieren entlang des Boulevard de la Croisette...

 

...wollen einmal den Fuß auf den berühmten roten Teppich der Filmfestspiele stellen...

...dieser Hund scheint sich hier irgendwie wohl zu fühlen...

 

...kehren im Restaurant L´Assiette Provencale ein, ein guter Tipp, den wir gerne weitergeben können...

...und besuchen anschließend die Altstadt.

 

 

 Am Strand bahnen wir uns den Weg wieder zum Steg unseres Lifeguards vom Beach Palais Stephanie. Wir plaudern noch ein wenig mit ihm, bevor wir uns mit unserem SUP auf den Weg zurück an Bord machen.

 

 Diesen Abend erleben wir einen schönen Sonnenuntergang.

 

 Am nächsten Morgen möchte der Skipper noch eine kleine Hafenrundfahrt mit dem Beiboot machen und unserem Rettungsschwimmer ein Dankeschön bringen, unser kleines „La-Primera-Schlückchen“.

 Aber dazu soll es nicht kommen.

 Die Security kommt mit einem Boot zu uns gefahren und bittet uns, den Ankerplatz zu verlassen. Hier sei Ankern nicht gestattet. Auch auf den Hinweis, dass in allen Karten vermerkt ist, dass dies nur bis 31.8. gilt, werden wir gedrängt, zu fahren.

 Wir schauen, ob nun auch die anderen Boote angesprochen werden, die ebenfalls „falsch“ liegen und machen uns allmählich startklar.

 Dann bekommen wir noch Besuch, unser Rettungsschwimmer von gestern paddelt mit seinem SUP zu uns. So können wir uns voneinander verabschieden und können ihm noch unseren kleinen Dank mitgeben. Aber leider haben wir uns nicht einmal namentlich vorgestellt oder Telefonnummern ausgetauscht.

 Wir würden uns sehr freuen, wenn er über diese Website mit uns in Kontakt tritt und uns eine mail schickt. Auf unserem kleinen „Dankeschön“ ist sie ja welch Glück mit angegeben und er war uns auf Anhieb symphatisch.

 Wir lichten den Anker, da steht die Security schon wieder bei uns, zeigt den Daumen hoch, reagiert dann aber etwas forsch bei der Frage, was denn mit den anderen sei.

 Wir würden mit dem „Falschankern“ nun alle anderen anziehen…

 Die Karten zeigen etwas anderes, wir sind uns keiner Schuld bewusst, aber egal, wir wollen heute sowieso zwischen die Inseln Îles de Lérins.

 

 

Îles de Lérins

 Um die Mittagszeit halten sich nur einige Boote zwischen den Inseln auf. Das soll sich aber schnell ändern. Es wird hier richtig voll und wir beobachten einen regelrechten Wettkampf um die besten Plätze auf dem großen Sandfleck. Zum Abend hin lichtet sich das Feld wieder und wir machen mit dem Beiboot eine kleine Tour zur Insel Île Saint-Honorat, auf der  30 Mönche in einem Kloster leben, die mit ihrem Weinanbau etwas Geld verdienen.

 

 Am nächsten Tag fahren wir zur größeren Insel Île Sainte Marguerite, um auch hier vor dem Besucheransturm mal einen kleinen Spaziergang zu machen und sich das Fort Royal, das frühere Gefängnis von Cannes anzusehen.

 Hier war auch „Der Mann mit der eisernen Maske“, ein Gefangener von Ludwig XIV. bis zu seinem Tod 1703 untergebracht.

 

 Auf dem Rückweg springt der Skipper noch einmal ins Wasser, um vom Unterwassermuseum mit den, vom britischen Künstler Jason deCaires Taylor entworfenen Betonskulpturen noch einige Bilder zu machen.

Dann wird es auch schon recht wellig, wir nehmen das Beiboot wieder an Bord, was schon eine recht wackelige Angelegenheit ist und machen uns auf den Weg an den Plage Juan-les-Pins.

 Es wird ein echter Ritt, die Wellen kommen frontal und haben teilweise eine Höhe von bis zu 2 Metern.

 Endlich kommen wir in die Abdeckung vom Cap d' Antibes und es wird merklich ruhiger.

 

Juan les Pins

 Am Ankerplatz angekommen stellen wir fest, dass unsere Wasserpumpe permanent pumpt. Da stimmt etwas nicht.

 Auch die Bilgepumpe ist am Arbeiten.

 Dann sehen wir das Malheur. Das Schauglas der Pumpe ist wahrscheinlich bei einem der großen Wellenkracher gebrochen und nun pumpt die Pumpe das ganze Wasser ins Schiffsinnere.

 Also Wasserzufuhr stoppen und unserer Bilge helfen. Ca. 50 Liter schöpfen wir nun per Hand. Nach einer dreiviertel Stunde sind wir mit allem fertig und genehmigen uns nun ein Ankerbier.

 Die nächsten beiden Tage verbringen wir weiter in der Bucht und warten auf positive Antworten der umliegenden Häfen.

 Leider ohne Erfolg.

 Also müssen wir den Wind mit ca. 26 Knoten hier abwettern.

 Auch nicht schlimm, da hatten wir schon mehr und wir vertrauen unserem Anker, der ist echt toll.

Und ganz nebenbei kann sich der nautische Offizier mal wieder um die Aufarbeitung des Blogs kümmern.

 

 

Alles in allem bleiben wir hier dann 3 Übernachtungen, ohne an Land gekommen zu sein.

 Der nautische Offizier ist langsam enttäuscht von der Cote d‘ Azur. Irgendwie will uns keiner haben. Alle Häfen weisen uns ab.

 Hätten wir mal am 2. Tag unser Beiboot startklar gemacht, irgendwo im angrenzenden Hafen oder an einem kleineren Strand gäbe es bestimmt eine Möglichkeit anzulanden.

 Wir haben mal wieder den Versuch gestartet und vor einigen Tagen an die Häfen in Beaulieu-sur-Mer und Saint-Jean-Cap -Ferrat eine Anfrage geschickt.

 

 Am Morgen unserer Abfahrt und dem Tag unserer gewünschten Ankunft versuchen wir uns erneut in Erinnerung zu bringen und fragen, ob man „schon“ mit einer Tendenz rechnen kann…

 Es passiert nichts.

 Wir machen uns auf den Weg in die Richtung. Hinter den Bergen sehen wir es schon verdächtig blitzen und grummeln. Ein Gewitter zieht auf.

 

Villefranche-sur-Mer

Unsere Alternative zu den Häfen ist heute die Bucht „Villefranche-sur-Mer“ kurz hinter Nizza. Sie soll sehr geschützt sein, gegen alle Winde außer Süd. Das passt also. Wir sehen allerdings auf unserem Plotter, dass sich schon einige in diese Bucht verzogen haben. Es ist Sonntag, am Wochenende ist sie stark besucht. Und jetzt bei den Böen, die das Gewitter mit sich bringt, wollen wir da lieber nicht rein. Also warten wir das Gewitter vor Nizza ab und drehen unsere Kreise.

 Der Skipper ruft nun nochmal in beiden Häfen an, Saint Jean hat angeblich keine Anfrage vorliegen und hätte eventuell erst ab morgen einen Platz, das weiß die Capitanerie aber erst sicher morgens ab 9Uhr.

 Beaulieu-sur-Mer hat zwar die Anfrage erhalten aber hat ja keinen Platz, also antwortet man erst gar nicht.

 Also geht’s in die Bucht. Wir suchen einen Platz mit möglichst sandigem Untergrund, das wird schwierig. Dann sieht der nautische Offizier einen hellen Fleck und lässt den Anker in die Tiefe rauschen. Hier müssen wir auf 10 Metern Wassertiefe ankern. Die Nachwehen des Gewitters zerren am Anker, aber er hält. Und dann lässt sich auch die Sonne wieder blicken und wir können erahnen, was wir in unserer Navily-App über diesen Ankerplatz gelesen haben, es ist wirklich traumhaft hier. Umgeben von Felsen mit Blick auf das weite Meer…

 Dann ploppt eine Nachricht auf unseren Handys auf: Beaulieu-sur-mer hat zugesagt.

 Häh? :-o

 Vor einer halben Stunde wurde gesagt, es gibt keinen Platz. Damit war das Thema für uns durch. Also noch einmal telefonieren, ob das ein Fehler ist.

 Aber nein, ein anderes Schiff hat kurzfristig abgesagt und so können wir nun in den Hafen.

 Also Anker auf, Fender und Leinen für den Liegeplatz vorbereiten und los.

 Eine knappe Stunde später sind wir vor dem Hafen und melden uns auf UKW.

 Wir können von hier aus wenigstens nach Nizza und auch der Ort Villefranche soll einen Besuch wert sein.

 Das schaffen wir, wir haben 2 Übernachtungen gebucht, und unsere Roller bringen uns dort auch sicher hin. 

Wir machen fest vor einer traumhaften Bergkulisse.

Gleich am ersten Abend wollen wir nur eine Kleinigkeit essen und landen direkt im Hafen im Restaurant "L'Atelier d'Emile". Wir werden freundlich begrüßt und bekommen einen Sitzplatz mit guter Aussicht. Und das Essen ist wirklich gut.

 Für den Nachtisch kommt der sympathische Kellner mit einem großen Wagen, um damit zu demonstrieren, was es alles Leckeres gibt.

 Der Skipper, sonst überhaupt nicht für Süßes nach dem Essen zu haben, entscheidet sich spontan für einen Baba au rhum, einem Kuchen, der mit Rum getränkt ist. Dieser Nachtisch wird dann regelrecht am Tisch zelebriert...

 

Tags darauf erkunden wir mit unseren Rollern die Umgebung.

 

Nizza

  Gerade Nizza überrascht uns mit seiner wunderschönen Altstadt, Kunst, Kultur und positiver Stimmung.

 Wir prüfen die Windvorhersagen und legen fest, noch eine Übernachtung in Menton zu buchen, direkt an der italienischen Grenze und erst dann machen wir uns auf den Weg nach Korsika.

 

Dabei geht es vorbei an Monaco, eine wirklich sehr zugebaute Stadt, die nicht wirklich zum Verweilen einlädt.

Einen kurzen Badestopp legen wir noch kurz vor Menton hinter dem Cap Martin vor Carnoles ein.

 

Menton

 Menton bestätigt unsere Anfrage, aufgrund unseres Tiefgangs ändert man noch spontan unseren Liegeplatz und hilft uns beim Anlegen.

 

 Wir besuchen die mittelalterliche, italienisch angehauchte Altstadt mit ihren farbenfrohen Häusern und sind total begeistert.

 

  Wir steigen die Treppen hoch zur Kirche St. Michel,...

 

...künstlerisch gepflastert mit kleinen Steinchen, was für eine mühselige Arbeit, aber wunderschön!

 

 Vom Schlossfriedhof, der sogar höher gelegen ist als die Kirche, hat man einen traumhaften Blick über die Stadt Menton, den Hafen, die Berge…

 Wir wollen eigentlich wieder runter Richtung Hafen, aber wo geht es hier lang?

 So etwas haben wir beide noch nie erlebt.

 Wir schlendern durch ein Labyrinth von Hinterhöfen, kleinen Gassen, fühlen uns fast unwohl, weil wir denken, wir dringen in fremde Privatsphären ein.

 Aber dem ist nicht so, hier führen „offizielle Wege“ lang, auch wenn unser Navi auf dem Handy uns nicht orten kann und wir irgendwann erleichtert sind, weiter unten eine Art Hauptstraße erreicht zu haben.

 

 Jeder, der mal in dieser Gegend unterwegs ist, sollte unbedingt in Menton einkehren!!! Das haben wir völlig unterschätzt oder hatten auch gar keine echte Vorstellung davon.

 

Dann machen wir uns allmählich auf den Weg, die Fender werden eingeholt und wir verlassen den Hafen Menton.

Nochmals ein kurzer Badestopp am Tag unserer Abfahrt direkt vor der Altstadt, ...

 

...einmal eine Runde an die italienische Grenze und dann geht es gegen 14 Uhr ab Richtung Korsika.

 

oder

Kommentare: 5
  • #5

    michel (Freitag, 15 Oktober 2021 18:22)

    Bonjour,
    je viens de lire vos exploits sur la Côte d'Azur. Extra. J'espère que votre trip vers le sud de la Corse s'est bien passé, et qu'il ny a plus de rat à bord. A bientôt de lire la suite de vos exploits.

  • #4

    Michael (Montag, 11 Oktober 2021 20:59)

    Donnerwetter, das sind ja schon richtige Abenteuer ;-)
    Wer hätte gedacht, dass es um diese Jahreszeit noch so ein Problem ist, Liegeplätze zu bekommen? Was ist dann erst im Sommer los???
    Freut uns, dass euch der Gin geschmeckt hat :-)
    Am Samstag lichten wir hier die Anker und schon bald können wir dann nochmal ein Gläschen zusammen genießen! Wir freuen uns schon, hier wird es jetzt unangenehm kalt. Und lasst die Gewitter bitte in Frankreich, die haben wir nicht gebucht. Bis bald, Michael

  • #3

    Vati und Mutti (Montag, 27 September 2021 20:30)

    Hallo, eine Seefahrt, die ist . . .manchmal ganz schön abenteuerlich. Wind und Wellen waren wohl vorher noch nie so präsent. Wieder habt Ihr Euer Können bewiesen. und seid sicher durch alle Hindernisse gekommen. Der Lohn dafür waren die interessanten Ausflüge in die Umgebung der Cote Azure. Eine einzigartige Natur! Wir freuen uns auch immer, daß Ihr uns durch die vielen Fotos und Berichterstattungen an den Ausflügen teilnehmen lasst. Wir sind also stets dabei. Weiter so! Auf zu neuen Erkundungen in France. Herzlichst Vati u. Mutti.

  • #2

    Claudia Pernau (Sonntag, 26 September 2021 20:40)

    Hallo ihr Lieben,
    Es ist so schön, euch auf eurem Blog begleiten zu können. Ich wünsche euch auch weiterhin eine gute Reise.
    Viele Grüße
    Claudia

  • #1

    Immensen (Sonntag, 26 September 2021 00:43)

    ....... so ganz nebenbei?
    Was sagt dazu der nautische Offizier?
    Wieder mal eine Glanzleistung, liebe Geli!
    Abenteuerlich Wetter und Welle. Schön, dass der Skipper für alles eine Lösung parat hat!
    Weiter so, Ihr Lieben und..... Danke!
    Liebe Grüße Chris und Wil