Italien - Pontinische Inseln: Palmarola, Ponza, Ventotene

Vorbei geht es an Orten wie Civitavecchia, Fiumicino und Rom.
Rom heben wir uns  für einen späteren Besuch auf.

So lange wir noch segeln können,  befahren wir lieber die Inseln.

Eine Stadtbesichtigung können wir noch machen, wenn wir ein paar Tage älter sind.

Kurz vor Lido Costia, bei Lido de Faro fahren wir hinter einen mit Tetrapoden vorbereiteten Ausleger für einen Hafen.

Nicht schön, aber sicher vor Schwell und Wellen. Für eine ruhige Nacht sollte es also reichen.

Am nächsten Tag starten wir dann wieder gegen 6.00 Uhr und nehmen Kurs auf die Pontinischen Inseln.

Diese Inseln liegen zwischen Rom und Neapel im Tyrrhenischen Meer und sind vulkanischen Ursprungs.

Unser erstes Ziel ist die Insel Palmarola.

Der Skipper bringt seine Angel in Fangposition, aber hier in Italien ist das Meer erstaunlicherweise tierarm. Keine Möwen oder anderen Vögel, die darauf hindeuten, dass dort Fische sein könnten, keine Delphine, nichts!

Nur eine Unmenge an "Treibgut" vom letzten Unwetter wird hier ins Meer gespült.

Vorsicht ist geboten, ganze Baumstämme treiben uns entgegen.

Nach 12 Stunden abwechselndem Segeln und Motoren erwartet uns hier auf Palmarola eine tolle, abwechsungslungsreiche Landschaft. Schroffe Felsen, grün bewachsene Felsen, Kreidefelsen, alle möglichen Gesteinsschichten kann man ausmachen…

Wir steuern die Südbucht …. an. Dort lagen in den letzten Tagen einige Boote, wie wir auf der Navily-App sehen konnten, demnach scheint dort ein guter Ankergrund zu sein

Ein größeres Motorbucht räumt gerade das Feld, ein guter Platz für uns?

Klares, türkises Wasser -  es sieht nach sandigem Untergrund aus.

Doch bei genauerem Hinsehen sind viele mit Sand überspülte Felsen sichtbar und bei 10m Wassertiefe am nächsten Morgen nach einem unter einem Felsen verklemmten Anker zu tauchen, reizt uns nicht so.

Also drehen wir noch eine weitere Runde und beschließen dann, uns die Bucht im Osten anzusehen….

Hier ist wirklich reiner Sandboden und wir haben die Bucht bis jetzt ganz für uns allein.

Merkwürdig, aber sicher wird es daran liegen, dass es noch etwas außerhalb der Saison ist und der Sonnenuntergang durch die Höhe der Insel hier im Osten bereits naht.   

Am Abend und in der Nacht gesellen sich dann doch noch zwei andere Boote zu uns.

Morgen wollen wir mit dem Beiboot die kleine Insel umrunden.

Wir genießen in Ruhe unseren Kaffee an Deck, dann wird es hier ab 10.00 Uhr richtig voll.

Was wir bei all unseren Planungen und Überlegungen nicht bedacht haben, es ist Pfingsten. 😲

Für uns ist es ja mittlerweile ein Wochenende wie jedes andere.

Nun ja. Wir schauen uns das bunte Treiben erstmal an und bereiten uns auf einen turbulenten und lauten Nachmittag vor.

Ab 14.00 Uhr ist es allerdings erstaunlich ruhig, als wären alle gefahren. Hm, Siesta? Auch hier in Italien?

Egal, so machen wir uns startklar und rauschen mit unserem E-Motor betriebenen Dinghy die Küste entlang.

Die Ankerbucht an der Nordspitze mutet mit ihrer Natur schon fast ein wenig thailändisch an.

Und oben auf den Steilhängen tummeln sich einige wilde Ziegen.

 

Nach knapp 2 Stunden sind wir dann wieder an unserer La Primera angelangt.

Ab 17.00 Uhr setzt dann allmählich die Landflucht ein. Die Bucht leert sich komplett und wir sind wieder allein, nur eine Bucht weiter liegen noch ein paar Segler, die ebenfalls bleiben.

Diesen Zeitplan merken wir uns für morgen, denn da wollen wir rüber zur Insel Ponza.

Also möglichst vor 10.00 Uhr dort sein, um noch einen guten Ankerplatz zu finden.

 

Wir verlassen am Morgen die nebelverhangene Insel Palmarola... 

...und auch die Insel Ponza ist nur zu erahnen. Wir machen uns dennoch auf den Weg, lassen in der Zeit unseren Wassermacher laufen und finden einen schönen Platz zum Ankern im Südwesten in der Cala Chiaia di Luna.

Der Anker fällt.

Der Skipper kommt an Deck und sagt: Havarie.

WAAAS? 😲

Ein Schlauch vom Wassermacher ist geplatzt.

Also alles ausräumen, das Wasser aufnehmen und den Schlauch reparieren.

Als sich der Nebel gegen Mittag lichtet, ist das Malheur beseitigt und die ersten Sonntags- und Pfingstausflügler strömen in die Bucht.

Von kleinen Motorbooten, über Motoryachten und Segelbooten ist alles dabei. Mehr als 40 zählen wir.

Und auch die Möwen sind bei solch einem Trubel nicht weit.

Eine ist sehr gierig...

... und hat sich mit einem Fisch "verhakt", der mit scheinbar abgerissenem Köder unterwegs ist.

Wir  schnappen uns wieder unser Beiboot und fahren die Cala ab.

 

Dabei sehen wir auch den Strand.

Aus alten römischen Zeiten gibt es von hier aus über einen Tunnel einen Zugang zur Stadt.

Da es aber immer wieder zu Steinschlägen mit Todesopfern kam, wurde der Strand gesperrt.

Es halten sich nur nicht alle dran.

 

Es geht noch ein wenig weiter an die wildere Seite im Westen, dann kehren wir wieder um.

Eine Insel mit steilen Hängen  und in dieser Bucht war scheinbar ein Bildhauer im Tuffgestein am Werk.

Abends dann wieder das gleiche Spiel wie in der anderen Bucht, wir liegen nun nur noch zu dritt und genießen den Sonnenuntergang, der die Felswand in ein warmes Licht taucht.

Am nächsten Morgen lassen wir das erste mal in dieser Saison unser SUP zu Wasser.

Etwas wackelig paddelt der nautische Offizier eine kleine, dann der Skipper, weitaus sicherer eine große Runde durch die Bucht. Eine abschließende Schwimmrunde ums Schiff, dann starten wir den Motor, Anker auf und wir verlassen die Cala.

Bevor wir Richtung nächster Insel aufbrechen, fahren wir noch in den Hafen von Ponza, um einen kleinen Eindruck von der Stadt zu bekommen.

Hier ist aber schon zu sehen, dass der Ort auf Tourismus ausgelegt ist.

Wir machen uns auf den Weg und steuern das 23 Meilen entfernte Ventotene an.

Diese Insel diente nicht nur zu Zeiten römischer Herrschaft als ein Ort der Verbannung.

 

 

Wir legen uns vor Anker vor die Stadt, machen das Beiboot startklar und fahren in den Hafen. Mal schauen, wo wir es sicher vertäuen können, um einen kleinen Stadtrundgang zu machen.

Vor einer kleinen Pizzeria ist in der Ecke zwischen den Angelbooten ein freier Platz. Wir fragen, ob wir hier kurz liegenbleiben können, man nickt zustimmend.

Die Pizzeria hat nur noch eine halbe Stunde geöffnet, also genehmigen wir uns hier schnell unser Abendessen und vertreten uns danach die Beine.

Eine kleine unaufgeregte Stadt mit italienischem Charme und einem alten Hafen, der bereits von den Römern in das Tuffgestein gearbeitet wurde.

Wir tuckern wieder zurück an Bord, bringen das Beiboot  an Deck und gehen dann auch schon bald zu Bett. 

Morgen soll es  rechtzeitig weitergehen.

Aber was ist das nur für eine Nacht?

Scheinbar läuft hier zwischen Ventotene und der Insel Santo Stefano eine Strömung entlang, die nicht zum Wind passt.

Es knallen Wellen seitlich ans Schiff, kommen teilweise hinten über die geöffnete Badeplattform, lassen den Bug auf und ab tanzen, als würde man sich in einer Waschtrommel befinden. Der Skipper versucht an Deck etwas Schlaf zu finden...

... aber bereits 5.45 Uhr wird der Motor gestartet und wir verlassen diesen unruhigen und kabbeligen Platz.

Es herrscht hier allgemeine Aufbruchstimmung, auch andere Boote sind bereits an ihrem Ankergeschirr zugange und räumen das Feld.

 

 

 

So verabschieden wir uns bei Sonnenaufgang von den Pontinischen Inseln und steuern heute Richtung Ischia und Procida.  

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Petra und Matthias (Samstag, 03 Juni 2023 08:02)

    Einfach nur schön !!! Schauen gern wieder vorbei .

  • #2

    Immensen (Samstag, 03 Juni 2023 16:13)

    Hallo, Ihr Beiden, da müssen wir geeignetes Kartenmaterial beschaffen um Eure tolle Reiseroute nachzuvollziehen!
    Beeindruckende Fotos und spannende Berichte!! Danke dafür und liebe Grüße von Chris und Wil