Saison 2021 - COVID, unser ständiger Begleiter?

Überall wird geimpft, alles strengstens nach Vorschrift, zuerst die Risikogruppen und irgendwann dann hoffentlich auch wir. Aber wann?

 Wir wollen  nach über einem halben Jahr auch mal wieder nach dem Rechten auf der LA PRIMERA schauen.

 Gut, der nautische Offizier kann die Zeit nutzen, um sich einer, nun doch notwendig gewordenen Wirbelsäulen-OP zu unterziehen und die folgenden Monate mit Physiotherapie zu kurieren.

 Das hat sich der Skipper wohl auch anders vorgestellt. Schnappt sich eine junge Frau, die ständig irgendwelche körperlichen Gebrechen hat 😉

 Aber nun ist sie ja wieder fit.

 All die Zeit beruhigt uns, dass nebenan unser lieber Stegnachbar Francisco, der dort auf seinem Boot lebt, immer ein Auge auf unser Schiff hat.

 Ebenfalls wird einmal monatlich das Deck von Staub und Vogeldreck befreit und das wird sogar penibler gemacht als vom nautischen Offizier. Chapeau! Herzlichen Dank dafür Alex!

 Und wir haben vor Ort in Roda de Bàra mit einem dort ansässigen Unternehmen eine monatliche Kontrolle aller schiffsrelevanten Dinge vereinbart, die gecheckt werden.

 So können wir sicher sein, dass unsere LA PRIMERA dort gut aufgehoben ist.

 Dennoch wollen wir nun mal endlich wieder dorthin.

 Also lassen wir uns nach Anraten vom Hausarzt auf alle möglichen Impflisten setzen.

 Und nach ein paar Wochen geht dann alles plötzlich ganz zügig.

 Wir werden beide mit Biontech geimpft und sollen in 6 Wochen zur Zweitimpfung erscheinen.

 Na, nun aber schnell! 4 Tage nach der Erst-Impfung geht es los.

 Es ist der 25. Mai 2021 als wir in Roda eintreffen.

 

Nun stehen erstmal ein paar Arbeiten an Bord an, bevor es auf eine kurze/abgespeckte Reise entlang der Costa Brava bis fast ans Ende der Nord-Ost-Küste Spaniens geht, bis zum Port de la Selva.

 Als erstes werden gleich die Schablonen für die neuen Solarpaneelen angelegt und geprüft, ob auch alle Maße passen und so schnellstmöglich das OKAY für die Fertigung zu geben.

 Die alten kleineren Solarpaneelen hatten leider ihren Geist aufgegeben und so haben wir uns für eine hoffentlich langfristigere, aber auch kostenspieligere Anfertigung entschieden, die zudem auch mehr Leistung bringen soll.

 

Dann müssen noch einige Teakfugen erneuert werden. So etwas haben wir noch nie gemacht, eine kleine Herausforderung…

…und unser Freund der Außenborder vom Beiboot ärgert uns auch mal wieder.

 

Irgendwie springt der nie richtig an. Aber da können uns Susanne und Silvio, ein deutsches Pärchen, welches wir über Francisco kennengelernt haben, einen Tipp geben, wer uns da eventuell helfen könnte.

 

Costa Brava

Knapp 2 Wochen später starten wir dann.

 Ein Jugendtraum vom Skipper, einmal mit dem eigenen Schiff vor der Kathedrale von Sitges vor Anker zu liegen, wird nun endlich wahr!!!

 

 Von hier geht es weiter zu einer schönen Ankerbucht mit klarem Wasser, 2 Seemeilen nördlich von Blanes, die Cala Santa Cristina...

 

 

…und unser nächster Ankerstopp ist in der Cala Sa Riera, nördlich von Begur.

 Es soll recht windig werden, also beschließen wir die nächsten Tage im Hafen von Roses abzuwettern.

 Außerdem können wir das so ganz gut mit unseren beiden Geburtstagen kombinieren.

 Allerdings müssen wir über eine halbe Stunde, trotz Anmeldung über Funk, im Vorhafen warten bis man uns zu unserem vorab gebuchten Liegeplatz lotst.

 Na da sind wir ja gespannt. Mittlerweile hat der Wind deutlich zugelegt, es sind jetzt 24 Knoten (knapp 50km/h).

 Und wie soll es anders sein? Einen Platz seitlich zum nun vorherrschenden Wind hat man für uns ausgewählt.

 Und dann versagt nach einer halben Stunde Dauereinsatz im Vorhafen unsere Joystick-Elektronik für das Bugstrahlruder. Auch das noch.

 Bei Seitenwind unser Schiff festzumachen, dass das nicht so einfach wird, damit haben die beiden Marineros wohl nicht gerechnet.

 Es wird eine lange Aktion des Anlegens mit Einhängen einer Zugleine in unseren Anker vom Boot des Marineros aus, welcher versucht mit seinen starken Außenbordern voll gegenan zu gehen.

 Irgendwann ist es dann geschafft und wir liegen fest, zwar völlig schräg, aber der Steg ist lang genug und noch fast unbelegt. Da können wir ruhig 2 Plätze blockieren meinen die Marineros, froh darüber, nichts weiter machen zu müssen.

 Der Abend klingt dann aber entspannter bei einigen Tapas und einer leckeren Flasche Wein aus.

Am nächsten Tag entscheiden wir uns für eine Fahrradtour nach Empuriabrava, einer in den 60-er Jahren künstlich angelegten Siedlung aus befahrbaren Kanälen.

 Hier gibt es zur Feier des Tages ein leckeres Mittagsmenü…

 

Wir erreichen unser Ziel, Porta de Selva.

 Eine gutgeschützte Bucht zu fast allen Seiten außer Nord, eine ruhige Nacht ist da sicher.

 Von hier geht es dann vorerst wieder zurück.

 

Auf unserem Rückweg liegt das Fischerdorf Cadaqués, das wollen wir uns auch noch anschauen.

 Dazu machen wir Halt in Portlligat. Hierzu haben wir einen Tag zuvor eine Boje reserviert, denn der kleine Bojenhafen ist fast immer voll.

 Man hilft uns beim Anlegen und werden auch schon bald vom Taxiboot abgeholt, denn wir wollen zu Fuß nach Cadaqués.

 In Portlligat befindet sich das Haus, in dem Salvador Dalí mit seiner Frau Gala lebte. Da durch Corona die Besucherzahlen beschränkt sind, können wir uns das Haus leider nicht anschauen.

 Also machen wir uns auf den 15-minütigen Fußmarsch nach Cadaqués.

 

Nachmittags geht es zurück an Bord und weiter die Küste entlang mit einer Nacht vor Anker in der Cala Sa Riera.

 Hier haben wir bereits auf dem Hinweg Halt gemacht.

 Allerdings steht diese Nacht eine gemeine Welle in die Bucht und so sind wir nicht die einzigen, die bereits am frühen Morgen genervt vom Rollen des Schiffes den Motor anschmeißen und uns weiter auf den Weg machen.

 Im Hafen von Sant Feliu de Guixols haben wir per mail einen Platz für die Nacht angefragt, bisher noch ohne Rückantwort. Bevor wir in den Hafen fahren, nehmen wir daher sicherheitshalber nochmals Kontakt über Funk auf.

 Für unsere Größe gibt es leider keinen passenden Platz. Wir können allerdings auf einen Platz für Schiffe mit 20m Länge, müssen aber auch den Preis dafür zahlen.

 Mit 102 Euro/Nacht unser bisher teuerster Hafenplatz. Aber es gibt keine Alternative. Draußen toben Wellen von 1,20m in kurzen Abständen.

 Und hier liegt man wie in Abrahams Schoß. Also erkunden wir mal die Umgebung bei einer ausgiebigen Wanderung.

 Ein kleiner Tipp für alle Kletterbegeisterten, hier gibt es einen spektakulären Küstenklettersteig über dem Meer, er nennt sich Via Ferrata Cala del Moli.

 

 Einen kurzen Zwischenstopp machen wir im Hafen Arenys de Mar, man hilft uns beim Anlegen und der freundliche Marinero signalisiert uns, dass im Preis auch die Nutzung des Pools im Yachthafen enthalten ist.

 Am nächsten Tag geht es dann nach Barcelona. Hier haben wir für 2 Übernachtungen im Real Club Nauticó reserviert.

 Auch wieder so ein Jugendtraum des Skippers. Bereits vor über 30 Jahren hat er gesagt: ´… und irgendwann komm ich hier mal auf eigenem Kiel reingeschippert…`

 Und nun ist es so weit. :-)

 

 

Das ist das Ende unserer Reise. Nach 9 Stunden Fahrt sind wir wieder zurück in unserem Heimathafen Roda de Bàra.

 

Pünktlich zum Fest Sant Joan, dem Geburtstag des Heiligen Johannis und gleichzeitig der kürzesten Nacht des Jahres, werden hier ab dem frühen Abend des 23. Junis Feuerwerk und Raketen auf den Straßen und am Strand gezündet, es wird gefeiert und getanzt.

 Dies wird eine lange und vor allem laute Nacht, die wir gemeinsam mit unseren Freunden Astrid und Jörg von der JAMS erleben.

Die nächsten Tage machen wir unser Schiff vorerst wieder „winterfest“. Wer weiß, was COVID noch alles so mit sich bringt, warten auf die angekündigten Solarpaneelen und unternehmen mal einen Ausflug ins Hinterland von Roda.

 

Dort entdecken wir ein Restaurant, aus dem wir förmlich rausgerollt werden müssen, nach dem, was man uns da so alles auftischt. Und das alles im Menu del dìa enthalten, puh. So viel und so lecker!

 

 

Das soll´s erstmal wieder gewesen sein.

 Wir hoffen, dass wir uns nach der Zweitimpfung und dem Aufenthalt in Deutschland in den warmen Monaten Juli/August dann im Spätsommer auf den Weg an die Côte d´Azur machen können.

 

Bis dahin, bleibt gesund!

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Vati und Mutti (Samstag, 11 September 2021 13:58)

    Wir haben soeben auf Deine Empfehlung hin, liebe Angelika, Eure neuen Aufzeichnungen und Fotos vom Mai/Juni 2021 angeschaut. Wow, wie auch in den Jahren zuvor ist Eure Fahrt im Details beschrieben und durch herrliche Bilder dokumentiert. So habt Ihr, mit Impfung, Corona die Schulter gezeigt und mutig die Reise durchgeführt. Prima, dass Ihr auch kurz mit Euren Freunden einige Ausflüge machen konntet. Wir sind natürlich jetzt schon in Erwartung auf die ganz neuen Berichte. Bleibt vor allem gesund weiter.

  • #2

    Petra und Matthias (Mittwoch, 15 September 2021 17:29)

    Na das sind auch wieder sehr schöne Bilder und Eindrücke . Echt toll . Sehen wir uns gerne an .
    Schöne Zeit weiterhin. Bleibt Gesund und habt noch viel Spaß